Aus dem Stadtarchiv: Bürgermeister Weiand mutige Rolle während der 1849er Unruhen in Bernkastel

Höhepunkt dieser im ganzen Reich aufkommenden Unruhen waren Straßenkämpfe in Berlin im Jahre 1848. Als die Rebellion in den Regierungsbezirk Trier schwappte, wurde über die Rolle des Nikolaus Weiand in Bernkastel folgendes festgehalten: „Aufmerksam wurde ich im Mai 1849 auf diese Persönlichkeit. Nachdem Nikolaus Weiand zum commissarischen Vertreter des durch die damaligen Unruhen verdrängten Bürgermeisters in Bernkastel ernannt war, hatte er bald Gelegenheit, Beweis seiner loyalen Gesinnung und seiner persönlichen Bravour abzulegen. Nachdem am 18ten Mai 1849 die ruchlose Erstürmung des Landwehr Zeughauses in Prüm stattgefunden hatte, wandte sich das Schily’sche Corps nach der Mosel, und suchte – in Besitz eines Theiles der geraubten Waffen – einen bewaffneten Aufstand zu provozieren. Die Aufrührer bemächtigten sich zu Bernkastel eines Glockenthurms und versuchten durch Sturmläuten die Umgegend zu alamieren. Dass die Erfolglosigkeit dieses Unternehmens ein Verdienst des Weyand gewesen, darf wohl nicht behauptet werden. Tatsache ist es jedoch, daß Weiand in diesen kritischen Momenten mehrere Bürger von Bernkastel versammelte, sich an der Spitze dieser Mannschaft zweimal des Glockenthurms bemeisterte, das Sturmläuten unterdrückte und sich in diesem Begieren weder durch Drohungen noch durch Demonstrationen mit Waffengewalt irre machen ließ.“