Aus dem Stadtarchiv:

Das Stadtarchiv hat von Hans Weber, Mitglied des AK Gedenken, ein Fotoalbum zur Verfügung gestellt bekommen, welches einen seltenen Blick auf ein heute kaum mehr bekanntes Thema gibt. Es stammt aus einem Bitburger Haushalt und wurde zeitnah eingescannt. Der Besitzer des Albums hieß Helf und stammte aus Namedy bei Aachen. Er diente als Matrose auf dem schweren Kreuzer Gneisenau, welcher vor und während des ersten Weltkrieges zum Kreuzergeschwader in Ostasien gehörte. Daher sind im Album viele Bilder enthalten, die Menschen aus Japan, China und den pazifischen Inseln enthalten. Der schwere Kreuzer Gneisenau hatte als Teil des Kreuzergeschwaders seinen Stützpunkt in der ehemaligen deutschen Kolonialstadt Tsingtau in China. Zu Beginn des ersten Weltkrieges 1914 befand sich das Schiff auf einer Inspektionsfahrt bei der Südseeinsel Ponape (heute Pohnpei). Nach dem Wiedereinlaufen in Tsingtau erfuhr es vom Kriegseintritt Japans und versuchte nun als Teil des Geschwaders über Kap Horn Südamerika zu umrunden und durch den Atlantik die deutsche Küste zu erreichen. Dabei nahm es am 01.11.1914 am Seegefecht bei Coronel teil, wo ein britisches Geschwader aufgerieben wurde. Der Durchbruchsversuch in den atlantischen Ozean misslang jedoch und das Geschwader wurde im Seegefecht bei den Falklandinseln am 8.12.1914 von einem weiteren britischen Verband versenkt. Die Gneisenau hielt zwar am längsten dem britischen Beschuss stand, wurde jedoch um 18.02 Uhr von der eigenen Mannschaft versenkt, nachdem sämtliche Munition verschossen war. Von den 840 Mann Besatzung überlebten das Gefecht nur 187 Männer. Auch Herr Helf aus Namedy bei Aachen muss zu diesen 187 Männern gehört haben.