Zillgens Beitrag zur Geschichte des Kreises

im Zeitraum 1852-1892

Beitrag zur Politikgeschichte 1852-1892

Johann Zillgen verfasste einen Beitrag zu einigen Politikern aus der Eifel. Dieser konnte folgendermaßen übersetzt werden:

Beitrag zur Geschichte des Kreises Bitburg und der Eifel

Im Jahre 1852 wurde im preußischen Landtag eine katholische Fraktion gebildet. Der Abgeordnete für die 3 Eifelkreise Bitburg, Daun, Prüm, Rittergutsbesitzer Richard aus Niedersgegen trat der katholischen Fraktion bei, legte aber bald sein Mandat nieder. Daraufhin wurde der evangelische Landrat Dr. Ascheborn aus Daun gewählt. Bei der Wahl im Oktober 1855 wählte der Bezirk die beiden Gutsbesitzer Phil. André aus Roth (a.d. luxemburgischen Grenze) und Nikola Hölzer aus Daun. (Letzterer war ein Vetter meines Vaters; beider Mütter waren Schwestern aus der Familie Hens in Dreis bei Dockweiler.) André und Hölzer gehörten zur „Linken“ der kath. Partei, waren also „fortschrittlich“ gestimmt. Hölzer besaß das Vertrauen seiner Wähler bis zu seinem Tode 1864, André bis 1867, dem Schlusse der 9. Legislationsperiode. Bei der Wahl 1867 erlitten das linke Zentrum und die Fortschrittspartei, die in Opposition gegen die Regierung standen, eine Niederlage.

André und Hölzer hatten als Abgeordnete besondere Verdienste für den Bau der Eifelbahn. Am 2. März 1861 richteten die 3 Eifelabgeordneten, von Berg (Düren), Hölzer (Daun) und Stein (Schleiden) einen Antrag an die Staatsregierung, den immer verschleppten Bau der Bahnlinie Düren-Kall-Schleiden endlich auszuführen. Und 1862 richteten André und Hölzer eine von 32 Mitgliedern der verschiedenen Parteien unterstützte Interpellation an die Regierung wegen des Baues der Eisenbahn Köln-Düren-Kall-Trier.

Als 1870 der deutsch-französische Krieg ausbrach, war die Strecke Köln bis Gerolstein fertig und hatte großen Anteil an der schnellen Beförderung der Truppen auf den Kriegsschauplatz. Im Jahre 1871 am 15. Juli wurde die ganze Linie Köln-Trier dem Verkehr eröffnet.

Von dem Bitburger Abgeordneten Philipp André, der durch seine Verwandtschaft viele Beziehungen zu Luxemburg hatte, ist noch hervorzuheben, dass er stets für eine Erhaltung der Provinz Luxemburg beim deutschen Lande, besonders aber 1867 in dem Konflikte zwischen Frankreich und Preußen, gekämpft hat. André starb im Juli des Jahres 1892 an einer Lungenentzündung.