Zum Hergang schreibt die Zeitung folgendes: „Einer der Diebe, die bei der Stationskasse in Bitburg den Einbruch verübten und die, wie wir berichteten, bereits am nächsten Vormittag in Erdorf festgenommen werden konnten, ist am Mittwochen gegen Abend aus dem hiesigen Gefängnis entflohen. Der Ausbrecher, anscheinend ein schwerer Junge, riß von der eisernen Pritsche einen Haken los, mit dessen Hilfe er durch die ziemlich dicke Wand ein Loch von etwa einem halben Meter Durchmesser brach und ließ sich, wahrscheinlich mit Hilfe eines Betttuches, aus dem so geschaffenen Ausgang im ersten Stock auf die Straße hinab und verschwand spurlos. Er nahm das Betttuch und eine Wolldecke mit und hatte als Fußbekleidung Filzpantoffeln an. Unbegreiflich ist es, wie der Dieb am hellen Tage die doch gewiss nicht geräuschlos vor sich gegangene Arbeit des Durchbrechens der Mauer hat vollenden können, ohne darin gestört worden zu sein. Die Arbeit hat zweifellos stundenlang gedauert und der Ausbruch geschah vor abends ½ 10 Uhr, denn als gegen 10 Uhr die Zelle revidiert wurde, war der Einbrecher verschwunden. Nachdem schon vor kurzem der gemeingefährliche Schieber Schwickerath auf rätselhafte Weise ohne jede Spur aus dem hiesigen Gefängnisse auskniff, frägt man sich bei diesem zweiten noch schwereren Fall, wie dies sozusagen unter den Augen des Gesetzes möglich ist. Die Vorkommnisse sind für die Bürgerschaft einigermaßen beunruhigend.“