Schon 1918 war es zwischen den Mittelmächten (u.a. Deutsches Reich) und der Ukraine am 09.02.1918 zu einem separaten Friedensvertrag gekommen, in welchem die Ukraine als ein von Russland abgetrennter und eigenständiger Staat anerkannt wurde. In der Bitburger Zeitung vom 22. Mai 1918 findet sich daher ein Artikel mit dem Titel „deutsche Wünsche für die Ukraine“. Darin wird in einer Ansprache des damaligen Botschafters in Kiew, Freiherr Alfons Mumm von Schwarzenstein (1859-1924), gehofft, dass sich „nach dem siegreichen beendeten Kriege aus unserer militärischen Hilfeleistung für das junge Staatswesen ein dauerndes friedliches Zusammenarbeiten mit dem Deutschen Reiche auf kulturellem, wirtschaftlichem und politischem Gebiete entwickeln werde. Man würdige den Wunsch des ukrainischen Volkes, seine Existenz fortan auf demokratischer Grundlage zu behalten.“ Dieser Wunsch nach langer Zusammenarbeit mit einem unabhängigen ukrainischen Staat sollte jedoch nicht lange andauern. Zum einen wurde die damalige Regierung des am 29.04.1918 gegründeten Ukrainischen Staates nur mithilfe von deutschen und österreichischen Besatzungstruppen an der Macht gehalten, sodass die Regierung nach Abzug der Truppen im November 1918 schnell abgesetzt wurde. Im deutschen Reich gingen diese Vorgänge in den Wirren des Zusammenbruches des Deutschen Kaiserreiches und der Ausrufung der Weimarer Republik unter. Zum anderen wurde die Ukraine schon 1922 wieder Teil der in diesem Jahr gegründeten „Sowjetunion“ und verlor somit wieder ihren von Russland unabhängigen Status.