Umso schlimmer wird es für sie gewesen sein zu erfahren, dass ein Einwohner Klüsseraths in Bitburg verweilte ohne Babette und ihrem Mann einen Besuch abzustatten. Schon im Brief von letzter Woche kam heraus, wie schwer Babette Juda, geb. Herrschel, mit ihrem Heimweh nach dem Heimatort Klüsserath zu kämpfen hatte. Umso schlimmer wird es für sie gewesen sein zu erfahren, dass ein Einwohner Klüsseraths in Bitburg verweilte ohne Babette und ihrem Mann einen Besuch abzustatten. Ihrer Schwester Juliane schreibt sie daher in einem vom VHS Kurs übersetzten Brief folgende Zeilen: „heute hörten wir von H. Jüngerle, daß H. Billen zwei Tage hier (in Bitburg) gewesen und hat uns nicht besucht. Sage demselben daß Juda ihm nie mehr seine Stube betreten wird. Es hat mir wirklich sehr leid gethan, denn Du glaubst nicht welchen freudigen Eindruck es macht, wenn man ein Bekannter aus der Heumath sieht und entrichte mir einen Gruß an denselben nebst seiner Frau u. sage ihm eben erwähntes.“ Hintergrund dieser aus heutiger Sicht heftigen Reaktion war der Umstand, dass Mitte des 19. Jahrhundert mit dem Fehlen von Internet, Handys und Telefon nur ein persönliches Treffen oder ein Briefwechsel als verlässliches Kommunikationsmittel geeignet waren. Obwohl Babette mit ihrer Familie im Briefwechsel schon Informationen zu aktuellen Ereignissen in Klüsserath erhalten hatte, wollte sie wahrscheinlich über ein persönliches Treffen weitere Informationen zu den Ereignissen im Ort erhalten. Das ihr dieser Wunsch nun verwehrt blieb, wollte und konnte sie nicht einfach so hinnehmen.